Besuch bei der Hackgutheizungs-GbR in Sieblos: Motto: „Überzeugen statt überreden!“

Sebastian Müller, seit der neuen Legislaturperiode stellvertretender Vorsitzender des Aus-schusses für Landwirtschaft und Umwelt sowie Mitglied im Haushaltsausschuss und im Aus-schuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum des Hessischen Land-tags initiierte den Besuch mit Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU) um das ökologisch und ökonomisch erfolgreiches Konzept kennen zu lernen.

Vorzeigeprojekt & Vorbild für eine autarke Energieversorgung
Im Jahr 2007 hatten sich Stefan Gensler und weitere Mitstreiter in der kleinen Ortschaft un-terhalb der Wasserkuppe mit engagierter Unterstützung von Bürgermeister Manfred Helfrich (Poppenhausen) nach einer ersten Idee und angesichts steigender Kosten für Öl und Gas entschlossen, einen Weg zu finden, wie man mit lokalen Rohstoffen einen Ort energetisch autark machen kann. Ein Weg bot die Waldbesitzergemeinschaft Sieblos, ein Zusammen-schluss von Waldbesitzern, die den gemeinschaftlichen Waldbesitz bewirtschaften. In einer vorbildlichen Gemeinschaftsleistung wurde ein Heizhaus mit Holzhackschnitzelverbrennung und Nahwärmeversorgungsleitung realisiert, die nur ein Jahr später (2008) in Betrieb genom-men worden sind. Die Investitionsmittel für die gesamte Anlage von rund 500.000 Euro waren im Verhältnis zum erzielten Nutzen im guten Verhältnis. Seit der Inbetriebnahme der Anlage gilt das Energiedorf Sieblos als Vorzeigeprojekt in der Region Fulda und auch im Land Hes-sen.

Sebastian Müller: „Mit dem schon seit 16 Jahren erfolgreich und störungsfrei laufende Mo-dells ist es gelungen, regionale Wertschöpfung zu erzeugen und für die Menschen in Sieblos zu nutzen. Dies ist umso höher zu bewerten, da Holz klimaneutrales Heizmittel ist und vor Ort anfällt.“ Es kommt Holz zum Einsatz, das aufgrund seiner Qualität nicht als Baustoff oder höherwertige Produkte geeignet ist.
Stefan Gensler erklärte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Vor-Ort-Besichtigung, dass mittlerweile bis auf ein Objekt alle Haushalte in Sieblos an die Gemeinschaftsanlage angebunden sind und von niedrigen Energiekosten profitieren.

Seit 100.000 Betriebsstunden im Einsatz
Die Holzschnitzel werden in neben dem Heizhaus gelegenen Boxen offen gelagert. Dies ist gut für die Belüftung des Ausgangsmaterials, das vollautomatisch über Schnecken in die Heizkessel gezogen wird. Die drei Öfen, die je nach Wärmebedarf automatisch zu- und weg-geschaltet werden, arbeiten brennstoffschonend, sind äußerst robust und seit 100.000 Be-triebsstunden im Einsatz. Über Zuleitungen gelangt die erzeugte Wärme in die Siebloser Haushalte.

Überzeugen statt überreden
Stefan Gensler skizzierte den Weg, wie die Ortsgemeinschaft vom Konzept überzeugt wurde und wie die Umsetzung mit viel Eigenleistung und großem Gemeinschaftsgedanken gelungen ist. Durch den gemeinschaftlichen Ansatz konnten Synergien erzeugt werden die bei vielen Einzelanlagen nicht möglich gewesen wären.

Hervorragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement
Sebastian Müller: „Diese Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für bürgerschaftliches Enga-gement, das für kleine und mittlere Orte ein Modell darstellt wie die Versorgung mit Wärme im ländlichen Raum ökologisch und ökonomisch erfolgreich umgesetzt werden kann. Ich habe außerdem den Eindruck gewonnen, dass das Projekt die Siebloser Ortsgemeinschaft stark zusammengeschweißt hat.“

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Besuch bei der Hackgutheizungs-GbR in Sieblos


v.l.n.r.: Bürgermeister Manfred Helfrich, GbR-Vorsitzender Stefan Gensler und Sebastian Müller (MdL) im Heizhaus mit dort gelagerten Ersatzteilen für die gesamte Anlage.
Zuvor hatte Stefan Gensler Im Heizhaus den weiteren Teilnehmern des Stammtisches die Arbeitsweise und Technik der Hackgutheizung erklärt und erläutert.

Sebastian Müller (rechts) begrüßt die ca. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 3. Klima- & Energiestammtisch in Poppenhausen-Sieblos

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