Ansprache von Bürgermeister Manfred Helfrich zum Jahresempfang

der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) am Mittwoch, dem 11.Januar 2017

Einen guten Abend meine Damen und Herren,
geehrte Geistlichkeit,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, werte Gäste  !

Zum Jahresempfang der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) heiße ich Sie alle herzlich hier im Von-Steinrück-Haus willkommen und freue mich, dass Sie die Einladung zu unserer Jahresauftaktveranstaltung so zahlreich angenommen haben.
Die Gemeinschaft unserer Gäste setzt sich aus zahlreichen Vertretern des Ehrenamtes, der Politik, der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Fachbehörden, der Verwaltung und der Verbände zusammen. In ihrer Zusammenarbeit, ihrer Kooperation und gegenseitigen Unterstützung bilden sie ein Netzwerk zu Gunsten einer starken und erfolgreichen Region Fulda-Rhön.
Diese Zusammenkunft zum Jahresbeginn bietet für uns schließlich die willkommene Gelegenheit, um uns bei Ihnen allen und insbesondere  bei den zahlreichen Freiwilligen zu bedanken, die sich ehrenamtlich für die Belange des Gemeinwohls engagieren. Für eine funktionierende Bürgergesellschaft ist das gemeinnützige selbstlose Handeln für das Gemeinwohl unverzichtbar. Ohne den freiwilligen Einsatz des Einzelnen bei der Freiwilligen Feuerwehr, in der Kommunalpolitik, in den Vereinen und Verbänden sowie den sozialen Initiativen könnten zahlreiche kommunale Leistungen nicht oder nur in sehr eingeschränkter Form angeboten werden.
Doch das Ehrenamt – es verändert sich! Sich einbringen – grundsätzlich ja – aber möglichst nicht durch die Übernahme von Verpflichtungen in Ämtern oder Vorstandsposten. Deshalb gilt meine Sorge dem Fortbestand des Ehrenamtes, das jetzt und in Zukunft auf eine angemessene Unterstützung durch den Bund, das Land, den Landkreis und Gemeinde angewiesen ist.


Meine Damen und Herren, ein Jahr ging zu Ende. Wir ziehen Bilanz und sind neugierig, ja gespannt, was das neue Jahr bringen mag. Bei all dem trägt uns die Hoffnung, dass vieles, was wir über die Jahre liebgewonnen haben, erhalten bleibt und dass sich das eine oder andere wieder zum Guten kehrt. Durch eigene Vorsätze und Pläne wollen wir dazu beitragen.
Aufrufe zu Mut und Zuversicht gehören zum Ritual von Neujahrsansprachen. Die Frage ist allerdings immer, woraus sich solche Hoffnungsappelle speisen sollen.
Denn wenn wir uns die Welt ansehen, so haben wir zu Recht große Zweifel an begründeter Hoffnung und Zuversicht. Wir leben in einer Zeit, in der die Welt unübersichtlich und unberechenbar geworden ist.
Das Jahr 2016 war für die Weltgemeinschaft und für Europa sicher kein gutes Jahr.
Denn im vergangenen Jahr hat sich auf globaler Ebene leider einiges äußerst Bedenkliches, Überraschendes und auch Schreckliches ereignet.
Insbesondere nenne ich die schon lange andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt und im Nahen Osten und hier insbesondere in Syrien. Die viele Tausend Menschen - Männer, Frauen und Kinder - sowie zerbombte unbewohnbare Städte und Siedlungen geben ein Zeugnis davon. Zahlreiche Versuche der Weltgemeinschaft, den ersehnten Frieden zu bringen, scheiterten bisher.
Die schwerste Prüfung ist ohne Zweifel der islamistische Terrorismus, der auch uns Deutsche seit mehreren Jahren im Visier hat, denn auch in Europa und in Deutschland müssen wir eine neue Bedrohungslage feststellen. Als Beispiele nenne ich die Terroranschläge von Paris, Belgien und zuletzt auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin. Terroristen töten, um unseren freiheitlichen Lebensstil zu beschädigen, um uns die Freude am Leben zu nehmen. Aber wir dürfen uns nicht kleinkriegen lassen. Indem wir wie gewohnt unserem Leben und unserer Arbeit nachgehen, machen wir den Terroristen klar: „Ihr seid Mörder voller Hass, aber wie wir leben und leben wollen, das bestimmt nicht Ihr. Wir sind frei, mitmenschlich und offen“.

Der gerechte Zorn unserer wehrhaften Demokratie möge die Terroristen erreichen. Die Bekämpfung kann und darf nur mit rechtsstaatlichen Mitteln erfolgen. Wenn wir uns eine friedlichere Welt wünschen, kann dies nur gelingen, wenn die Täter und die Verantwortlichen nicht nur gefasst, sondern auch entschlossen und mit aller Härte ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Hassreden helfen indes nicht, sie zerfressen jeden Zusammenhalt.
Nach dem Anschlag in Berlin wird der Ruf laut, die Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik zu überdenken und neu zu justieren. Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit. 68% der Deutschen unterstützen die Forderung nach mehr Sicherheit und 83 % sind damit einverstanden, dass die Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen ausgeweitet wird.
Die Sicherheit ist ein Grundbedürfnis aller Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Wir alle wissen, dass es keine 100 %-ige Sicherheit gibt. Aber es muss alles Mögliche getan werden, um der berechtigten Erwartung unserer Bevölkerung nach dem bestmöglichen Schutz entgegenzukommen.
In dieser Zeit sollen den Angaben der Medien zufolge weltweit etwa 60 Mio. Menschen auf der Flucht sein. Wenn im Vergleich zu 2015 die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge in 2016 stark zurückgegangen ist, so ist diese Gegenwart keine Garantie für die Zukunft.
Bei der Aufnahme der Flüchtlinge müssen auch wir in Poppenhausen unseren solidarischen Beitrag leisten und die für uns berechnete Unterbringungsquote erfüllen. Daher bin ich froh und dankbar, dass durch privatwirtschaftliche Angebote eine ausreichende Anzahl von Plätzen zur Verfügung gestellt wird.
Im letzten Frühling kamen unbegleitete minderjährige Ausländer zu uns und seit Sommer wurden uns auch erwachsende Asylbewerber zugewiesen. Die bisherigen Erfahrungen sind gut. Der Aufenthalt ist geräuschlos. Hoffnungsvolle Zeichen der Integration sind vorwiegend bei den Jugendlichen festzustellen.
Ich freue mich, dass unsere Bevölkerung sehr gelassen, verständnisvoll und sachlich mit dem Thema umgeht.


Das neue Jahr 2017 bringt Unwägbares:
Das Vertrauen in die etablierte Politik ist gesunken und scheint den Tiefpunkt noch nicht erreicht zu haben. Wenn wir dem Astrologen Klemens Ludwig, Vorsitzender des Deutschen Astrologenverbandes, Glauben schenken wollen, dann können wir uns auf einiges gefasst machen: Demnach wird der designierte US-Präsident Donald Trump rasch entzaubert und erfährt seine Grenzen. Recep Tayyip Erdogan gerät immer weiter unter Druck. Seine Reaktion mit noch mehr Staatsterror wird nach und nach seine Autorität untergraben. Und auch der Ruf von Wladimir Putin werde weiter Schaden nehmen.
Aber schauen wir auf unser Land. Wie die Wahl zum Deutschen Bundestag ausgeht, ist unwägbar. Welche Ursachen gibt es für diese Unberechenbarkeit?
Neben dem Flüchtlingsstrom und dessen Auswirkungen, dem drohenden Zerfall der EU, der fragwürdigen Geldmarktpolitik, u.s.w. gibt es weitere Ursachen und Gründe für gravierende Veränderungen der politischen Zukunft. Alte Denkmuster werden zusehends in Frage gestellt. Alles, was nicht echt und authentisch scheint, wird herausgefordert. Die Verdrossenheit nach dem althergebrachten nimmt weiter zu. Es wird den Politikern kaum gelingen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die Folge wird der Vormarsch der populistischen Kräfte sein. Auf der anderen Seite, so wird argumentiert, berge die Verunsicherung große Chancen, denn sie führe zu einem Ringen nach neuen Werten, neuen Verhaltensweisen, bestenfalls zu einer neuen Ethik. Auf jeden Fall seien neue, ungewöhnliche Ideen gefragt. Und wer diese bieten kann, stoße damit auf große Resonanz. Somit bedeute Politikverdrossenheit nicht unbedingt Verweigerung. Sie könne zur Basis für einen Aufbruch jenseits der etablierten Politik werden.
Der Ausgang der bevorstehenden Wahlen in Frankreich, den Niederlanden, Italien und Deutschland könnte die beschriebene Wahrnehmung bestätigen.
Meine Damen und Herren! Vieles in unserer Gemeinde, im Landkreis und im ganzen Land wurde angepackt und erfolgreich auf den Weg gebracht. Ich erinnere nachfolgend an einige Geschehnisse des vergangenen Jahres in unserer Gemeinde:


• Unser Bundesland Hessen wurde 70. Nur 4 Monate nach Ende des 2. Weltkrieges trat die neue Verfassung des Landes in Kraft. Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich von dem Ungeist der Vergangenheit lösen und bauten eine freie, mitmenschliche Gesellschaft und ein demokratisches, rechtsstaatliches Land auf. Heute ist Hessen gut aufgestellt und spielt im Länderverbund eine starke Rolle.

• Unsere sensible Lage mitten im Biosphärenreservat Rhön verschont uns vor Standorten für Windkraftanlagen, vor der Durchleitung von Stromtrassen und auch belastende Bahnstrecken brauchen wir nicht zu befürchten.

• Seit geraumer Zeit hat sich der Landkreis Fulda zu einer besonders prosperierenden Wirtschafts- und Lebensregion gemausert. Die erfolgreiche Entwicklung setzte sich auch in 2016 fort.
Der gewerbliche Mittelstand floriert, die Erträge sind gut, die Beschäftigungsquote hat einen Höchststand erreicht. Unser Gastredner, der Arbeitsmarktexperte Waldemar Dombrowski,
 wird uns anschließend einen Einblick geben. Auch die Standards für die gesamte Infrastruktur, die medizinische Versorgung, die Bildungseinrichtungen und die Verkehrsverbindungen wurden stabilisiert und verbessert.
Andererseits macht der zunehmende Fachkräftemangel dem regionalen und überregionalen Mittelstand große Probleme. Davon betroffen sind auch die zahlreichen Sparten im Dienstleistungsgewerbe. Eines scheint sicher: Die Kunden und Verbraucher müssen künftig für die Arbeitsleistung tiefer in die Tasche greifen.

• Das Biosphärenreservat Rhön feierte seinen 25. Geburtstag. Mit eigenen Veranstaltungen und der Teilnahme an Jubiläumfeiern beteiligten wir uns solidarisch.

• Die Kommunalwahl brachte mehrere Veränderungen in den gemeindlichen Gremien. Alle Funktionen konnten gut besetzt werden. 6-

Unsere Verhältnisse bleiben stabil, die Gemeinde ist handlungsfähig. Nach Ablauf der vergangenen Monate stelle ich zufrieden fest: Die Zusammenarbeit ist konstruktiv, fair, effektiv und zukunftsorientiert.

• Die pfarramtliche Versorgung der ev. Kirchengemeinde Poppenhausen hat Pfr. Ander-Molnar aus der Pfarrei Dipperz/Bieberstein übernommen. Eine angepasste Konzeption ermöglicht den sonntäglichen Gottesdienst im Melanchtonhaus.

• Die regionalen Bankdienstleister haben es derzeit nicht leicht. Die Auswirkungen des Niedrigzinses, das veränderte Kundenverhalten und die insgesamt engen Margen sorgen für schwache Erträge. Aus wirtschaftlichen Gründen muss das Filialnetz ausgedünnt werden. Wir haben das Glück, dass beide Geldinstitute weiterhin in unserer Gemeinde präsent bleiben.

• Die Breitbandversorgung kann durch Förderbescheid des Bundes, mit Eigenmitteln des Landkreises und der Fachkompetenz der Deutschen Telekom vorangetrieben und voraussichtlich bis Ende 2018 auf den Weg gebracht werden. Ziel ist es, dass auch die einzelnen Wohnplätze im ländlichen Raum an das Netz angeschlossen werden. Unser Dank gilt insbesondere dem Landkreis Fulda mit seiner Kreisspitze, den Kreisgremien und dem Fachdienst Breitbandausbau.

• Die heimische Fa. Gensler Kälte-Klima-Elektro wurde auf der TrendMesse Fulda mit der Projektvorstellung „Einsparung von Salz im Winterdienst durch den Einsatz von Sole“ als Gewinner unter den Top Ten beim „Innovationspreis Handwerk“ gekürt. Herzlichen Glücwunsch!

• Die Bauarbeiten bei Pappert´s Bäckerei sind weitgehend abgeschlossen. Mit Umbau, Erweiterung und Optimierung konnte der Stammsitz Poppenhausen für die nächsten Jahre gesichert werden.
Der inhabergeführte Familienbetrieb bekannte sich zu seinem Stammsitz. Das verdient Respekt und Anerkennung.

• Im Dorferneuerungsverfahren Poppenhausen wurde das Konzept der Marktplatzentwicklung umgesetz
Die Bauarbeiten erstreckten sich von der Kirchenmauer über die Erneuerung der Zufahrt, die Anlegung von zusätzlichen Parkplätzen, die Sanierung des Kriegerdenkmals und anders mehr. Die Gesamtmaßnahme für die Sanierung, Optimierung und Attraktivitätssteigerung kann im Frühjahr abgeschlossen werden.

• Im Zuge der Dorferneuerung Steinwand wurden Spiel- und Sportanlagen um das Feuerwehrhaus fertiggestellt und ein Rundwanderweg mit Parkplatz angelegt.

Die Zahlen belegen, dass das demnächst auslaufende Landesprogramm der Dorfentwicklung Steinwand und Poppenhausen sehr gut angenommen wurde. Wie uns der Fachdienst Regionalplanung bestätigte, werden zum Ende der Förderperiode fast 100 Projekte bearbeitet und umgesetzt.
Das Investitionsvolumen im Privaten und öffentlichen Bereich steigt auf etwa 7.5 Mio. Euro. Die förderfähigen Kosten betragen etwa 5,5 Mio. Euro. Die Ortsteile Steinwand und Poppenhausen können sich über eine hohe Wertschöpfung freuen. Das Handwerk und der regionale Handel profitieren von dem beträchtlichen Auftragsvolumen.

• Das Freibad im Lüttergund wurde mit einer neuen Sonnen-Terrasse aufgewertet. Das Team der Freiwilligen stellte dafür den im Kiosk erwirtschafteten Ertrag zur Verfügung.

• Die Energiegenossenschaft Poppenhausen eG. hat das Projekt „Nahwärme für die Ortslage von Poppenhausen“ auf den Weg gebracht. Etwa ein Drittel des ca. 4 km langen Leitungsnetzes wurde inzwischen verlegt.

Ab Herbst 2017 soll die zentrale Heizungsanlage bis zu 100 Anschlussnehmer mit Wärme versorgen.
• Das Leitungsteam der FFW hat mit großem Engagement, Fachkompetenz und Verantwortungsbewusstsein den Bedarfs- und Entwicklungsplan fortgeschrieben. Daraus ergeben sich Kooperationen mit den Nachbargemeinden Gersfeld und Dipperz.

• Im letzten Sommer hat ein Wirtschafts-Abiturient im Rathaus die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten begonnen. Die Ausbildung und Übernahme der Nachwuchskraft dient der Zukunftssicherung unserer Verwaltung.

• Die Bauleitplanung „Tourismus im Hollergrund“ wurde mit der Beschlussfassung des Bebauungsplans abgeschlossen. Mit der Veröffentlichung wurde Baurecht für die Anlegung einer Ferienhaussiedlung geschaffen. Das Rathaus und die gemeindlichen Gremien haben die Initiative des Investors engagiert unterstützt. Es liegt nun an ihm, wann es zur Umsetzung kommt.

• Nach dem Starkregenereignis im Juli 2016, durch das insbesondere auch die Ortsmitte von Tränkhof in Mitleidenschaft gezogen wurde, war die Verrohrung des Wasserdurchlasses auf 160 cm deutlich zu vergrößern. Das war ein anspruchsvolles Projekt, das vom Bauhof der Gemeinde umgesetzt wurde.

• Poppenhausen hat ein Förderprogramm für den Neuaufbau der schadhaften Wirtschaftswege in Anspruch genommen. Innerhalb von 10 Jahren wollen wir damit ca. 30 km asphaltierte Wege neu aufbauen und so die Befahrbarkeit für die Anlieger, die Landwirte, den Lieferverkehr und die Gäste verbessern. In 2016 wurden die ersten Streckenabschnitte von ca. 3 km aufgebaut.
• Pappert´s Bäckerei wird mit dem „Hessen-Champion 2016“ in der Kategorie Job-Motor ausgezeichnet.

• Die Gemeinde hat mehrere Broschüren neu herausgegeben: Die Infobroschüre für Bürger und Gäste, das Gastgeberverzeichnung, den Kunstmeilenführer und den Veranstaltungsflyer.

• Im letzten Sommer wurde der Bebauungsplan für die Ausweisung des Wohnbaugebietes „An der Lütter“ beschlossen und der Gemeindevorstand mit dem Verkauf der Bauplätze beauftragt. Innerhalb von 6 Monaten wurden einerseits die gesamten Erschließungsarbeiten durchgeführt und inzwichen bereits 10 der 12 Bauplätze verkauft, für einen weiteren liegt eine Anfrage vor.

• Die Konjunkturprogramme des Landes und des Bundes haben uns Investitionsmöglichkeiten beschert, deren sinnvolle Verwendung durch die gemeindlichen Gremien zügig festgelegt wurde. Daher findet sich die Umsetzung kurz vor dem Abschluss: Ich nenne die Ersatz-beschaffung eines schadstoffarmen Kommunalfahrzeugs, die Umrüstung der Straßenleuchten auf LED-Technik, die energetische Sanierung von Fenster- und Türanlagen, der Einbau einer modernen Heizungsanlage, die Beschaffung einer E-Bike-Ladestation, den Anbau des Kinderhortes sowie die Sanierung von Gemeindestraßen.
Meine Damen und Herren, zusammenfassend kann ich feststellen, 2016 war für uns kein schlechtes, vielmehr eher ein aktives und lebendiges Jahr, ja - es war ein recht gutes Jahr. Mit dem Erreichten können wir zufrieden sein.

Was erwartet uns in 2017?
Auch in 2017 gibt es wieder einen reichlich gefüllten Veranstaltungskalender. Neben den Vereinsfesten werden mehrere Veranstaltungen aus dem Rathaus und der Tourist-Information organisiert und ausgerichtet. Mit drei Regionalmärkten, den Poppenhausener Bildhauertagen und Konzertabenden wollen wir das gesellschaftliche Leben in unserer Gemeinde bereichern und unsere Gäste aus der nah und fern unterhalten und erfreuen.


Was haben wir uns für das neue Jahr vorgenommen?

• Unser soziales Engagement werden wir auch im neuen Jahr fortführen, das insbesondere durch die Unterstützung für das Kooperationsprojekt mit dem Antonius-Netzwerk Mensch „Leben und Arbeiten in Poppenhausen“ und der Weiterbeschäftigung von 2 Mitarbeitern mit Handikap am Bauhof zum Ausdruck kommt.

• Unsere über 40 Jahre alte Kläranlage stößt an die Grenze der Reinigungsleistung des Abwassers. Das im letzten Herbst vorgelegte Konzept sieht eine Erweiterung und Sanierung oder den Neubau einer Kläranlage vor. In den nächsten Wochen werden die gemeindlichen Gremien eine Entscheidung zu treffen haben, die in jedem Fall eine Investition von mindestens 2,5 Mio. € zur Folge haben wird. Die Ausführung der Baumaßnahme ist für die Jahre 2018 und 2019 geplant.

• Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre und das begrenzte Fassungsvermögen des Lütterkanals verlangen ein Hochwasserschutzkonzept für den Einzugsbereich des Lütterbaches oberhalb der Ortslage Poppenhausen.

• Nachdem die Sanierung der Kreisstraße 41 von der Marienstraße in Richtung Rodholz wegen der Verlegung der Nahwärmeleitungen der Energiegenossenschaft zweimal verschoben wurde, haben Hessen Mobil und der Landkreis Fulda die Straßenbaumaßnahme für den kommenden Mai angekündigt.

• Das Projekt „Neuaufbau von Wirtschaftswegen“ wird im 2. Jahr fortgeführt. In diesem Jahr soll die sehr schadhafte Wegeverbindung Grabenhöfchen – Maulkuppe erneuert werden.
Weiterhin sollen einige Streckenabschnitte des weit verzweigten Feld- und Forstwegenetzes saniert werden.
• Das Landesförderprogramm Dorfentwicklung läuft aus. In diesem Jahr werden die letzten Maßnahmen im öffentlichen Bereich ausgeführt. Dabei handelt es sich um die Neugestaltung des Heer-Brunnens, die Sanierung des Georg-Brunnens und die Anlegung einer Natursteinmauer vor der Kinderkrippe.

• Wir stehen mit Kooperationspartnern für eine Verbesserung der sozialen Infrastruktur im Gespräch, um zusätzliche Angebote für ein betreutes Leben im Alter zu schaffen.

• Im Bereich der Wasserversorgung wird in die Sanierung der Wasserhochbehälter, das Leitungsnetz und in die technische Ausstattung investiert.

• Unser leistungsfähiges Team vom Bauhof wird neben ihren Hauptaufgaben auch in 2017 wieder für mehrere Baumaßnahmen eingesetzt.

• Da die freien Bauplätze fast vergriffen sind, sollen Verhandlungen für den Erwerb einer Fläche für die Neuausweisung eines Baugebietes geführt werden. Nur wenn die Zahl der Menschen, Verbraucher und Gebührenzahler stabil bleibt oder möglichst weiter wächst, können wir die Herausforderungen der Zukunft bestehen.

• Gleichzeitig mit der Bundestagswahl findet im Herbst auch die Wahl des Landrates für den Landkreis Fulda statt.
Während der Ausgang im Bund unwägbar ist, so können wir davon ausgehen, dass unser Landrat eindrucksvoll in seinem Amt bestätigt wird.
Meine Damen und Herren, wenn wir in Poppenhausen mit der uns eigenen Vorgehensweise auch das eine oder andere hinbekommen, so sind wir gleichwohl keinesfalls auf Rosen gebettet.


Unsere knappe Finanzausstattung fordert Tag für Tag einen hohen persönlichen Einsatz sowie ein sehr kreatives und pragmatisches Wirtschaften.
Denn leider berücksichtigt die seit 2016 umgesetzte Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleiches in Hessen die besonderen Bedingungen des ländlichen Raums nur unzureichend. Das wird durch die geringe Zuweisung für 2017 erneut nachdrücklich belegt. Da hätten wir wirklich mehr erwartet. Vielmehr ist es so, dass die Mittelzentren und Oberzentren genauso wie die dünn besiedelten Rhöngemeinden als „ländlicher Raum“ eingestuft sind. Die Einnahmen und Zuweisungen der kleinen Gemeinden sind so gering, dass diese einem dauerhaften Kampf um ihre Existenz ausgesetzt sind.
Die in Aussicht gestellte bedarfsgerechte Anpassung der Regelungen im Landesentwicklungsplan fand bisher leider nicht statt. Es ist leider unser Schicksal, dass die Interessen der kleinen Gemeinden gegenüber den größeren Kommunen nicht durchsetzbar sind.
Diese Umstände lassen die Vermutung zu, dass das Land Hessen auf diese Weise Druck aufbauen will, um den Zusammenschluss kleinerer finanzschwacher Gemeinden zu fördern. Diese Überlegung und Prüfung findet derzeit im Ulstergrund statt. Dort passt einiges zusammen. Deren topographische Lage, die seitherige Kooperation, die sich einstellenden Synergiereffekte, zu zugesagte Entschuldung und die höheren Zuweisungen vom Land könnten gute Voraussetzungen für eine Fusion sein. Wir sind gespannt, wie die Bürger letztlich darüber entscheiden werden.

Wir in der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) wollen entschlossen und engagiert die Herausforderungen annehmen, um das Beste daraus zu machen. Denn unsere Gegebenheiten machen uns Mut und geben Zuversicht, dass wir zugegebenermaßen auf bescheidenem Niveau zurechtkommen und dem längst begonnenen demographischen Wandel selbstbewusst begegnen können:


Poppenhausen ist attraktiv. Die Infrastruktur, die Nahversorgung, die medizinischen und sozialen Angebote sowie die Kinderbetreuung sind überdurchschnittlich gut.
Das Wachstum der gewerblichen Wirtschaft, die hohe Zahl der Arbeitsplätze, die gute Erreichbarkeit des Oberzentrums, die Lage in herrlicher Natur und die Wirtschaftskraft Tourismus sind weitere Aktivposten und Vorzüge, die für den Lebens- und Arbeitsstandort Gemeinde Poppenhausen sprechen.
Das lebendige Vereinsleben, das Sport- und Freizeitangebot, die kulturelle Vielfalt sowie die Wahrnehmung von außen runden das positive Bild ab.
Die große Nachfrage nach den Bauplätzen „An der Lütter“ machte sehr deutlich, dass Poppenhausen gefragt ist. Bei uns gibt es keine Baulücken, hier findet man kaum eine freie Wohnung, ein Leerstand im Ortskern ist nicht feststellbar und auch ein Sanierungsstau kann nicht erkannt werden.
Es lohnt sich, wenn wir uns mit einer soliden Gemeindepolitik weiter anstrengen, die guten Rahmenbedingungen für alle Generationen zu stabilisieren und Schritt für Schritt zu verbessern, damit es sich bei uns auch künftig gut leben lässt!
Liebe Gäste, mit dem, was für unsere Verhältnisse erreicht werden konnte, wollen wir wieder zufrieden sein.
Daher ist es mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Lob, Dank und Anerkennung auszusprechen. - Für die umfangreiche freiwillige und gemeinnützige Arbeit zu Gunsten des Gemeinwohls oder die beruflich ihren Beitrag leisten: Die Leistungsträger in den zahlreichen Vereinen und Organisationen, im Gesundheitswesen, in der Kinder,- Jugend,-, Erwachsenen- und Seniorenarbeit, in den Kirchengemeinden, sowie ebenso in den gemeindlichen Gremien, im Rathaus, dem Bauhof und in den Kinder-Bildungsstätten sowie insbesondere in den Freiwilligen Feuerwehren.
Mein Dank richte ich schließlich an alle Wegbegleiter für die Verbundenheit und die Zusammenarbeit im Bestreben, Poppenhausen voranzubringen sowie an alle, die mich bei der Erfüllung meiner Aufgabenstellung unterstützen.


Meine sehr verehrten Damen und Herren, zum Ende meiner Ausführungen will ich folgende Wünsche für das neue Jahr formulieren:
Überregional wünsche ich mir und uns, dass es auf der Welt insgesamt friedlicher wird, die Menschen zunehmend ohne Unterdrückung in Freiheit leben können.
Ich hoffe, dass die Länder der Europäischen Gemeinschaft Wege und Lösungen finden, um ihren von Erosion befallenen Verbund politisch und wirtschaftlich zu festigen.
Den Menschen insgesamt wünsche ich etwas mehr Zufriedenheit, Vertrauen, Toleranz und gegenseitiges Verständnis.
Regional wünsche ich uns, dass sich die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) und die Region Fulda-Rhön insgesamt weiter gut entwickeln möge.
Weiterhin hoffe ich, dass das freiwillige gemeinnützige Engagement nicht nachlassen möge, und dass der Zusammenhalt der Menschen, von jung und alt, der Familien, der Generationen und der Bürgergemeinschaft insgesamt auch künftig gelebt wird.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen ein frohes neues Jahr, Glück, Gesundheit und Gottes reichen Segen.“
Ich schließe meine Ausführungen mit einem Zitat von Antoine de Saint-Exupery, in dem es heißt:
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
Vielen Dank für Ihre freundliche Aufmerksamkeit !

Ihr und Euer:

Unterschrift

 Manfred Helfrich
Bürgermeister

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