Ansprache von Bürgermeister Manfred Helfrich

Die Ansprache des Bürgermeisters Manfred Helfrich finden Sie als pdf-Datei zum Herunterladen hier.

 

Guten Abend meine Damen und Herren,

geehrte Geistlichkeit,

meine liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, werte Gäste!

 

Zum 19. Jahresempfang der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) heiße ich Sie alle hier im Von-Steinrück-Haus herzlich willkommen und freue mich, dass Sie unserer Einladung so zahlreich gefolgt sind.

Die zurückliegenden Feiertage um das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel waren bestens platziert, um doch mehrere zusammenhängende freie Tage für sich selbst und die Familie nutzen zu können. Das Motto lautete: „Geschwindigkeit runterfahren, um Ruhe und Stille zu erreichen.“ Papst Johannes Paul I. meinte zu diesem Thema: „Laß Dich nicht zum bloßen Werkzeug machen, werde nicht zum Sklaven von Meinungen und Moden. Verschaff Dir ein bisschen Stille zum Wohle Deiner Seele. Lärm bringt nicht das Gute, das Gute macht keinen Lärm“, so der Pontifex. Auch unser Staatsoberhaupt, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wies in seiner Weihnachtsansprache auf eine gesellschaftliche Entwicklung hin, die es zu korrigieren gelte: Den zunehmenden Missbrauch der Sozialen Medien. Da werde gegiftet, da sei Lärm und tägliche Empörung. Er rief dazu auf, wieder mehr miteinander zu reden. Die Fähigkeit zum Kompromiss sei die Stärke der Demokratie. Aber noch mehr als der Lärm sorge ihn das Schweigen von vielen anderen. Immer mehr Menschen zögen sich in die eigene Wahrnehmung zurück, in der alle der gleichen Meinung seien – auch darüber, wer dazu gehöre.

Ich halte seine Aussage für richtig, wenn er erklärt: Wir alle gehören zu diesem Land – unabhängig von Herkunft oder Hautfarbe, von Lebensanschauung oder Lieblingsmannschaft.

Meine Damen und Herren,

Sie, die Gäste dieser Festgemeinschaft sind Mitstreiter unseres Netzwerkes, das sich aus Ehrenamt, sozialen Verbänden, Verwaltung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammenfügt.

Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie die persönliche Verbundenheit ermöglichen zielgerichtete Entwicklungen und erfolgreiche Ergebnisse.

Ihnen allen danke ich für ein gutes Miteinander und die wertvolle Unterstützung.

Ganz besonders bedanke ich mich bei den vielen Freiwilligen, die sich in zahlreichen Bereichen des Ehrenamtes für die Belange des Gemeinwohls engagieren.

Das ehrenamtliche Engagement hat eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist unerlässlich für individuelle Teilhabe, gesellschaftliche Integration, Wohlstand, das kulturelle Leben, stabile demokratische Strukturen und soziale Bindungen.

Meine Damen und Herren, wir leben in einer anspruchsvollen Zeit, die von stetigen Veränderungen geprägt ist. Das Jahr 2018 ist bereits Geschichte. Zum Jahreswechsel richten wir unseren Blick auf das Vergangene, das Gelungene, die Versäumnisse und auch auf die Zukunft. Was muss sich ändern oder in welchem Bereich soll oder muss ich besser werden? Welche Wertigkeit hat das Erreichte? War es wichtig oder war es eher gewöhnlich? Dabei unterscheiden die Deutschen sehr genau zwischen der persönlichen Bilanz, der beruflichen und dem, was sich auf der politischen Bühne getan hat.

Wenn es um gute Vorsätze für die Zukunft geht, dann brauchen die Deutschen, so das Ergebnis einer Befragung, dazu nicht unbedingt den Jahreswechsel.

Viele Menschen sind zudem mit ihrem Leben zufrieden und sehen daher keinen Anlass für grundsätzliche Veränderungen.

2018 war in mancher Hinsicht ein wahrlich besonderes Jahr. Wir erlebten einen Sensationssommer mit Sonne, anhaltender Dürre, langen lauen Nächten und Extremwetter. Wissenschaftler kürten den Begriff „Heißzeit“ zum Wort des Jahres. Das Wort schlägt mit seiner Ähnlichkeit zu „Eiszeit“ eine Brücke zu einem der gravierendsten globalen Phänomene des frühen 21. Jahrhunderts, dem Klimawandel.

Die Auswirkungen des Sommers haben uns intensiv beschäftigt, zumal unsere Trinkwasservorräte zu erschöpfen drohten. Doch die Regenniederschläge der vergangenen Wochen sorgten erfreulicherweise für eine deutliche Entspannung.

Wenn ich sage, dass 2018 hinsichtlich der Deutschen-, der Europäischen und der Welt-Politik ein eher holperiges Jahr war, weiß jeder was gemeint ist. Als Stichpunkte seien genannt: innenpolitisch-das Scheitern der „Jamaika-Verhandlungen“, die schwierige Regierungsbildung einer Neuauflage der „Gro-Ko“, und darüber hinaus: 70 Jahre Menschenrechte, Kriege- und Naturkatastrophen, der Diesel-Skandal, der Handelskrieg zwischen USA und China, die Haushaltsblockade in den Vereinigten Staaten, die Annäherung zwischen Nord- und Süd-Korea, die Kriegs-Spiele Putins, die schwierige Regierungsbildung in Belgien und Schweden, die gewalttätigen Proteste der „Gelbwesen“ in Frankreich, das Bangen um einen geordneten Brexit der Briten und so weiter…

Diese Unruhen sind ein deutlicher Hinweis darauf: Ohne Volksparteien regiert das Chaos! Diese Wahrnehmung haben wir in Italien, Frankreich, Spanien und in den Niederlanden. Jahrzehntelang war Europa von einer tragfähigen Parteienlandschaft geprägt, die in der jungen Vergangenheit erodiert. Die Parteien der breiten Mitte finden keine Mehrheit mehr, um eine Koalition zu bilden.

Dabei sind starke Volksparteien wichtig für eine handlungsfähige Regierungsbildung und eine stabile Gesellschaft. Daher wollen wir hoffen, dass die Zeit der Volksparteien nicht unwiderruflich vorbei ist, sondern nach einer Ernüchterung Chancen für eine Renaissance haben.

Bei dem Begriff Volksparteien fällt einem das Wort „konservativ“ ein, das auch immer etwas mit Beständigkeit zu tun hat. Aber heute ist eine Zeit der rasanten Veränderung. Digitalisierung und Globalisierung drehen Wirtschaft und Gesellschaft um. Der Klimawandel gefährdet die Zukunft der Zivilisation, die Polarisierung unserer Gesellschaft nimmt zu, die sog. Wut-Bürger werden ausfällig, u.s.w. Wir stellen uns besorgt die Frage: Worauf können wir uns noch verlassen? Dazu gibt es keine schnellen und schon gar keine einfachen Antworten. Konservatives Denken und Handeln ist ein Leitbegriff einer politischen Lagerorientierung. Doch der Konservatismus wandelt sich. Weil er sich verändert, muss er zeitgemäß sein. Ein angepasster in die Moderne gerichteter Konservatismus bleibt m.E. nur dann ein Leitbild, wenn es auch um das Bewahren von Werten geht. So - meine Damen und Herren war auch das Leitbild unserer 850-Jahr-Feier in 2015 formuliert: „Tradition bewahren – Fortschritt leben!“ Ich denke, dieses Motto passt in die Zeit, passt zu uns und soll bedeuten, dass wir, unter Berücksichtigung von Werten, offen sind für Veränderungen und die Herausforderungen der Zukunft.

Der Region Fulda-Rhön geht es gut, die Wirtschaft floriert, die Auftragsbücher der Unternehmer und Handwerker sind gefüllt, die Arbeitslosenquote ist auf das historische Tief von 2,6 % geschrumpft. – Das bedeutet Vollbeschäftigung!

Die Kommunen haben sich dank selbst auferlegter Sparsamkeit, stattlicher Steuereinnahmen sowie dem Entschuldungs- und Investitionsprogramm der HessenKasse einigermaßen konsolidieren können.

Wenn wir das vergangene Jahr auf der Ebene unserer Gemeinde reflektieren, dann kommen mir folgende Stichworte in den Sinn:

  • Die Fertigstellung der Sanierung und Optimierung der Sportanlage im Lüttergrund mit Sanierung Rasentrainingsplatz, Bau der umlaufenden Ballfangzaunanlage und der Spielerkabinen. Diese Weiterentwicklung lässt die Anlage nunmehr im Licht einer kleinen Sport-Arena erstrahlen.
  • Die Starkregenereignisse und ihre Schäden erforderten umfangreiche Aufräum- und Instandsetzungsmaßnahmen.
  • Sanierungsmaßnahmen und Büroerweiterung im Rathaus
  • Die Erschließung des Neubaugebietes „Maulkuppenstraße“. Seit April letzten Jahres wurden dort bereits 10 von 16 Bauplätzen verkauft, 4 weitere sind reserviert.
  • Abschluss und Abrechnung der Dorferneuerung Steinwand und Poppenhausen mit einer Wertschöpfung von insgesamt ca. 6,5 Mio. Euro.
  • Der Aufbau von Wirtschaftswegen im Gemeindegebiet. Innerhalb der vergangenen 3 Jahre wurden im Ortsteil Steinwand und im Ortsteil Gackenhof eine Strecke von insgesamt ca. 10 km Wirtschaftswege mit einem Investitionsvolumen von ca. 630.000,-€ neu aufgebaut. Unser Dank geht an das Amt für Bodenmanagement für die Begleitung und Unterstützung.
  • Der Bau einer Vorkläranlage bei der Bäckerei Pappert zur Entlastung der zentralen Kläranlage.
  • Der Abschluss und die Abrechnung der Investitionen aus den Komm. Investitionsprogrammen von Bund und Land.
  • Die Ausrichtung des 9. Rhöner Wandertages (Hessen-Franken-Thüringen) war ein voller Erfolg und zeigt nachhaltige Wirkung.
  • Die Anlegung des neuen Themenwanderweges „Segelfliegerweg Wasserkuppe“ fand eine überregionale Aufmerksamkeit. Das Amt für Bodenmanagement plante die Streckenführung durch eine Projektarbeit im Rahmen der Geomatiker-Ausbildung. Mein Dank geht insbesondere auch an den Hauptsponsor, die Segelflugwerkstätte Alexander Schleicher sowie den Verein für Tourismus und den Förderverein Deutsches Segelflugmuseum mit Modellflug.
  • Die Fertigstellung und Übergabe des Anbaus an das Feuerwehrhaus Abtsroda mit Ausbau des Bürgerraums im Dachgeschoß konnte dank der großartigen Eigenleistung der Feuerwehr und der Bürgerschaft gelingen.
  • Der Abschluss der Bauarbeiten für die flächendeckende Breitbandversorgung steht für eine deutliche Verbesserung der Infrastuktur im ländlichen Raum. Unser Dank geht an den Landkreis Fulda als Motor der Realisierung dieser großen Herausforderung.
  • Die Gemeinden Poppenhausen, Hofbieber u. Eichenzell verlassen den Feldwege- und Grabenunterhaltungsverband Rhön und machen den Weg frei für dessen Neustrukturierung.
  • Die Energiegenossenschaft Poppenhausen eG. realisiert das ambitionierte Projekt der Nahwärmeversorgung für die Ortslage Poppenhausen und nimmt das Netz in Betrieb.
  • Der langjährigen Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin Dr. Hoidn/Dr. Wittig droht das Aus. Gründe dafür sind personelle Veränderungen, eine überbordende Verwaltung, wirtschaftliche Risiken und drohende Regressansprüche. Engagierte Verhandlungen, Beratungen und Initiativen um den Fortbestand der ärztlichen Versorgung lassen einen zügigen Erfolg erwarten. Nach intensiven Gesprächen und Beratungen mit den Ärzten, dem Vorstand des Gesundheitsnetzes Osthessen (GNO), der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, einer Beratungsgesellschaft für Gesundheitswesen aus Hamburg, einem Fachanwalt für Gesundheitsrecht aus Lübeck, sowie Dr. Wolfgang Dippel, dem Staatssekretär vom Hessischen Sozialministerium und den Bürgermeisterkollegen aus Ebersburg und Gersfeld wurde ein Konzept erstellt, dessen Umsetzung derzeit stattfindet. Parallel dazu stellte die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) im Namen der drei Kommunen beim Hessischen Sozialministerium einen Förderantrag zur Finanzierung der Realisierung der neuen Struktur. Bereits vor dem Weihnachtsfest ging in unserem Rathaus der Zuwendungsbescheid ein. Damit ist der Weg frei für den Fortbestand der ärztlichen Versorgung mit der offiziellen Bezeichnung „Landarzt-MVZ Rhön“. Wir können „Gott sei Dank“ davon ausgehen, dass der Praxisbetrieb in Poppenhausen auch nach dem 1. April 2019 und darüber hinaus mit Dr. Wittig, zwei weiteren Ärzten und dem Praxisteam gesichert wird.
  • In der Seniorentagespflege Casa Serena gab es zum Jahreswechsel einen Betreiber-Wechsel. Ab 2019 hat unser Kooperationspartner antonius - Netzwerk Mensch die Einrichtung übernommen, die jetzt den Namen „antonius-Seniorentagesstätte Poppenhausen“ trägt.
  • Alle 6 Rhöngemeinden der Touristischen Arbeitsgemeinschaft „Die Rhöner“ haben in ihren Gremien die Satzungen zur Einführung einer Tourismus-Abgabe beschlossen, die zum Jahresbeginn 2019 in Kraft getreten ist. Mit dem Erlös soll der Wirtschaftsfaktor Tourismus der Hessischen Rhöngemeinden weiteren Aufschwung erhalten. Dies zu Gunsten der Gastronomie, dem Beherbergungsgewerbe, der heimischen Infrastruktur und der Lebensqualität im ländlichen Raum insgesamt. Bei unseren Bemühungen werden wir von der Arbeit der Rhön-GmbH unterstützt, die sich parallel für die Weiterentwicklung der Tourismus-Destination der Drei-Länder-Rhön Hessen-Franken-Thüringen engagiert.
  • Einen breiten Raum nahm im vergangenen Jahr die Diskussion über die zusätzlichen Kindergartenplätze ein, die durch den Neubau einer Kindertagesstätte geschaffen werden sollen. Den Erhebungen zufolge werden im Spat-Sommer für mehr als 20 Kinder eine Betreuungsmöglichkeit fehlen. Die politische Gemeinde Poppenhausen ist zuständig für die Kinderbetreuung. Wir wollen uns der gesetzlichen Verpflichtung stellen, um möglichst allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können. Dieses Thema wurde mehrere Monate lang und in Teilen der Bevölkerung sehr emotional diskutiert. Doch letztlich überzeugten die Fakten und führten zu einer verantwortungsvollen und schlüssigen Entscheidung. Die politische Gemeinde baut auf dem Gelände des jetzigen Spielplatzes „Am Sandfeld“ eine neue zweigruppige Kindertagesstätte und betreibt diese in eigener Regie. Nun soll alles sehr zügig gehen. Der Bauantrag ist gestellt, die Ausschreibungen laufen und unmittelbar nach dem Winter soll mit dem Bau begonnen werden.

Meine Damen und Herren!

Das neue Jahr 2019 bringt für die Menschen und die Verbraucher in Deutschland wieder etliche Veränderungen:

In der Landeshauptstadt Wiesbaden nimmt die Regierungsmannschaft der erneuerten Partnerschaft von Schwarz/Grün die Arbeit auf. Das Kräfteverhältnis hat sich verschoben. Die hessischen Christdemokraten sind knapp die stärkste Kraft geblieben und haben wegen der deutlichen Verluste angekündigt, Ihr Profil zu schärfen.

 

Für die Region Fulda-Rhön freuen wir uns, dass unsere beiden Bewerber Markus Meysner und Thomas Hering landesweit die besten Wahlergebnisse einfahren konnten. Die politische Kraft aus Osthessen sollte in Wiesbaden mehr Berücksichtigung finden.

Auf welche Veränderungen müssen wir uns einstellen?

In mehreren Städten drohen den Autofahrern Diesel-Verbote, ein neues Verpackungsgesetz soll die Abfallmengen reduzieren helfen, die Verbraucher in Europa müssen sich an neue Geldscheine gewöhnen, in der Altenpflege werden 13.000 zusätzliche Stellen geschaffen, um die Personalnot zu bekämpfen, die Mütterrente wird ausgeweitet, der Rentenbeitragssatz wird limitiert, die Lkw-Maut wird erhöht, die Pkw-Maut soll ab Herbst eingeführt werden, u.s.w…

Und in der Region? Fulda bekommt mit Dr. Michael Gerber einen neuen Bischof, die Nachbarstadt Bad-Hersfeld richtet den Hessen-Tag aus, Fulda feiert ihr Stadtjubiläum 1275 Jahre, das Bonifatius-Musical wird auf dem Domplatz aufgeführt und manches mehr…

Liebe Zuhörer!

Die Haushaltsrede für das Jahr 2019 habe ich unter das Motto gestellt:

„Wir haben dann eine gute Zukunft, wenn wir die Herausforderungen des ländlichen Raums mit Mut und Entschlossenheit annehmen“.

Dabei geht es um folgende Bausteine:

Die Infrastruktur im Allgemeinen, die Nahversorgung, die ärztliche Versorgung, die umfassende Kinderbetreuung und Kinderbildung, Arbeitsplätze vor Ort, der Tourismus, die Siedlungsentwicklung, die Verkehrsanbindung, soziale Projekte, Senioren-Angebote, das Vereinswesen, eine positive Darstellung nach innen und außen, Lebensqualität für alle Generationen und anderes mehr…

Um diese Herausforderungen im ländlichen Raum einigermaßen meistern zu können, braucht es einen Kümmerer und es braucht den Zusammenhalt in den gemeindlichen Gremien sowie in der Bürgergemeinschaft. Das haben wir in all den Jahren gemeinsam ganz gut hinbekommen und das wollen wir uns auch für die Zukunft vornehmen.

Bei unserem Tin müssen wir den guten alten konservativen Gedanken der Subsidiarität hochhalten. Denn hier ist der Ort, wo wir zuhause sind und Halt finden. Und deshalb sollten wir die Dinge, die wir in unserer Gemeinde oder in der Region regeln können, auch hier angehen – nah an den Menschen und nah am konkreten Problem.

Meine Damen und Herren! Auch in 2019 liegt viel Arbeit vor uns. Doch aus dem Erreichten können wir Mut und Zuversicht für das Kommende schöpfen!

 

Welche Aufgaben wollen und müssen wir uns in 2019 widmen?

  • Zu allererst geht es um den Beginn und die Fertigstellung des Neubaus der Kindertagesstätte „Am Sandfeld“. Diese soll nach Möglichkeit bereits im Herbst dieses Jahres bezugsfertig sein. Ein wahrlich ambitioniertes Ziel, das wir uns vorgenommen haben.
  • Weiterhin soll parallel dazu die Optimierung der Kindertagesstätte St. Elisabeth erfolgen, die sich in kirchlicher Trägerschaft befindet. Mit Zuschüssen aus dem Kreisausgleichsstock und der Gemeindekasse wollen wir die Kirchengemeinde dabei gerne unterstützen.
  • Außerdem steht die Sanierung und Optimierung der zentralen Kläranlage an. Wir rechnen in den nächsten Wochen mit dem Förderbescheid, auf den wir seit Mitte 2017 warten. Dann können wir über den Umfang und die Höhe der Investition beraten und entscheiden.
  • Unser Konzept der Siedlungsentwicklung 2018-2028 soll fortgesetzt werden. Da zu erwarten ist, dass die noch freien Bauplätze im Laufe des Jahres knapp werden, soll eine weitere Fläche Bauerwartungsland für die künftige Ausweisung eines Neubaugebietes erworben werden. Es gilt, die Zeit der großen Nachfrage nach Baugelände und die noch anhaltende Niedrigzinsphase zu nutzen, um den Zuzug von Neubürgern zu fördern.
  • Nach der Rückabwicklung des Kaufvertrags für das Grundstück „Steinwiesen“ bemühen wir uns mit einem Bauträger um die Entwicklung eines Nutzungskonzeptes, vorzugsweise zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur.
  • In einem Waldgebiet oberhalb von Tränkhof befindet sich einer der noch verbliebenen Zeltplätze in der Region, der Zeltplatz „Strutt“. Dort planen wir, das veraltete und nicht mehr zeitgemäße Funktionsgebäude zu erneuern. Die Planung ist beauftragt, ein Antrag auf Förderung durch EU-Mittel ist aussichtsreich.
  • Für den Bauhof werden nützliche Arbeitsmaschinen beschafft und die noch ausstehende Erweiterung des Unterstands für Fahrzeuge und Maschinen soll in diesem Jahr realisiert werden.
  • Mit der Zusammenlegung der bevorstehenden Europawahl und der Direktwahl des Bürgermeisters werden Synergieeffekte für die Verwaltung genutzt und geeignete Bedingungen für eine ordentliche Wahlbeteiligung gegeben.
  • Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen reichlich gefüllten Veranstaltungskalender. Als Beispiele nenne ich: Mehrere Festveranstaltungen und Theaterabende der Vereine, der Nordic-Plus-Rhönlauf, die 11. Poppenhausener Bildhauer-Tage, die Sommerabend-Konzerte auf dem Marktplatz, der 6. Rhöner Brot- und Biermarkt,der 30. Handwerker- und Bauernmarkt und der 29. Weihnachtsmarkt. Die Veranstaltungen werden in der Mehrzahl aus dem Rathaus und der Tourist-Information organisiert und ausgerichtet.
  • Weiterhin prägen 3 Vereinsjubiläen das Kalenderjahr 2019: 110 Jahre TSV u. 100 Jahre Fußballabteilung, 50 Jahre Trachtenverein Abtsroda sowie 10 Jahre Verein „Leben & Arbeiten in Poppenhausen“.

Alle diese Bausteine sorgen für eine Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens in unserer Gemeinde. Sie vermitteln Freude und gute Unterhaltung für die Einheimischen und unsere Besucher aus nah und fern.

Liebe Gäste, mit dem, was wir für unsere Verhältnisse erreichen konnten, wollen wir zufrieden sein.

Auch wenn wir im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit dem geplanten Kindergartenbau das demokratische Instrument des Bürgerbegehrens erfahren und aushalten mussten, so war auf den Zusammenhalt der Bürgergemeinschaft letztlich doch Verlass.

Die verantwortungsbewusste und solidarische Gemeindepolitik in den Gremien steht für eine vernünftige und zukunftsorientierte Weiterentwicklung unserer schönen Gemeinde mit dem Ziel, dass es sich hier, jetzt und in Zukunft gut leben lässt!

Abschließend richte ich an dieser Stelle meinen Dank und meine Anerkennung an die zahlreichen Unterstützer sowie an alle Freiwilligen für die vielfältige gemeinnützige Arbeit; an alle, die beruflich mit Leidenschaft ihren Beitrag leisten; an alle Leistungsträger in den zahlreichen Vereinen und Organisationen, im Gesundheitswesen, in der Kinder,- Jugend,-, Erwachsenen- und Seniorenarbeit und in den Kirchengemeinden.

 

 

Ebenso richte ich mein Lob und mein Dank an die Mitstreiter in den gemeindlichen Gremien, im Rathaus, beim Bauhof, am Wertstoffhof und in den Kinder-Bildungsstätten sowie insbesondere in den Freiwilligen Feuerwehren.

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren, zum Ende meiner Ausführungen will ich nach einem Zitat von Max Feigenwinter Ziele für das neue Jahr aussprechen, die jeder von Ihnen auch auf sich beziehen kann:

 

Ich will mir Zeit lassen:

Immer wieder anhalten, meinen Standort bestimmen,

mich freuen an dem, was ich erreicht habe.

Sehen, was auf mich zukommt,

neue Kräfte schöpfen,

mich leiten lassen von dem, was letztlich wichtig ist.

Ja sagen zu Wagnis.

Mit Enttäuschungen leben,

trotz allem weiterschreiten und vertrauen…

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gutes neues Jahr 2019, das von bester Gesundheit, persönlichem Wohlergehen, Glück und Erfolg begleitet werden möge.

 

Vielen Dank für Ihre freundliche Aufmerksamkeit !

 

Ihr und Euer:

Bürgermeister

Manfred Helfrich

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