Politischer Aschermittwoch der Poppenhausener Christdemokraten

Landrat Bernd Woide zum Thema: Gegenwärtige und kommende Herausforderungen für den Landkreis

Diese Veranstaltung sei der Auftakt zur bevorstehenden Kommunalwahl, die am 06. März stattfindet. Die erfolgreiche Politik der Poppenhausener Christdemokraten in den vergangenen Jahrzehnten solle fortgesetzt werden. Gerne wolle man auch künftig die Verantwortung für die Sicherung und Weiterentwicklung der Gemeinde übernehmen. Sie hoffe, dass die engagierte und gute Arbeit von der Bevölkerung mit der Teilnahme an der Wahl und einem guten Ergebnis für die Christdemokraten honoriert werde.
Anschließend richtete Bürgermeister Manfred Helfrich das Wort an die Gäste. Nachfolgend einige Stichworte seiner Ausführungen:

  • Wir leben in einer turbulenten Zeit – die Menschen sind zu Recht in großer Sorge
  • Fast 71 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges: Weit mehr Konflikte, kriegerische Auseinandersetzungen, Terroranschläge u. brutale Akte der Gewalt in der heutigen Welt, als zu Zeiten des sog. „kalten Krieges“
  • Flucht, Vertreibung und Menschen-Schmuggel prägen unsere Zeit. Das Problem nimmt nie dagewesene Ausmaße an.
  • Die Europäische Union steht leider nicht mehr zusammen, die einstige Wertegemeinschaft leidet unter einer fortschreitenden Erosion.
  • Falsche Anreize, übertriebene Wohlstandserwartungen und eine ausgeprägten Willkommenskultur stehen auf der einen Seite und auf der anderen stehen große finanzielle Belastungen der öffentlichen Hand. Auf der anderen –Seite eine in Teilen unterentwickelte  Aufenthaltskultur, eine mangelnde Benimm-Kultur sowie ggf. eine ggf. eine unvermeidbare Abschiedskultur. Auf jeden Fall bleibt die noch bevorstehende Herkulesaufgabe der Integration dieser Menschen.
  • Eines steht fest: Wir alle haben unseren solidarischen Beitrag zu leisten, sonst kann die größte Herausforderung der Nachkriegszeit nicht bezwungen werden.
    Daher haben sich die Gemeinden im Landkreis Fulda verpflichtet, orientiert an den bisher im Landkreis aufgenommenen Flüchtlingen eine ihrer Einwohnerzahl entsprechende Anzahl von Flüchtlingen aufzunehmen.
    Für Poppenhausen sind das nach jetzigem Stand ca. 45 – aufgenommen haben wir bisher noch keine.
    Allerdings laufen die Vorbereitungen: Zum einen sollen unbegleitete jugendliche Ausländer demnächst bei uns ankommen und zum anderen werden derzeit noch potentielle Unterkünfte für eine Unterbringung geprüft. Die Hessenmühle, die lange zur Rede stand, ist inzwischen verkauft und wird einer anderen Nutzung zugeführt.
  • Der Landkreis Fulda hat sich in der Flüchtlingsproblematik gegenüber den Städten und Gemeinden bisher sehr schonend und fürsorglich verhalten. Das will ich hier ausdrücklich loben.
    Entgegen der Praxis in zahlreichen anderen Landkreisen wurden bei uns keine Turnhallen, keine Schulen und keine Gemeinschaftshäuser belegt. So konnte der soziale Friede in der Bürgergemeinschaft bewahrt werden.
  • Aber die Ereignisse überstürzen sich. Ein Ende der Völkerwanderung ist nicht in Sicht.
  • Bei der Einreise, der Aufnahme, der Registrierung, der Unterbringung, der Sachbearbeitung und im Verhalten der Flüchtlinge läuft so einiges nicht rund. Unmut macht sich in der Bevölkerung breit.
    Und wir auf der unteren Ebene laufen Gefahr, für diese Probleme abgestraft zu werden. Das wäre sehr ungerecht. Das haben wir hier in der Region Fulda-Rhön nicht verdient.
  • Der Landkreis steht bestens da. Finanziell geordnete Verhältnisse, beste Infrastruktur, eine gutes Klima für einen prosperierenden Mittelstand, eine historisch niedrige Arbeitslosenzahl, eine hervorragende Bildungslandschaft, ordentliche Straßen und meist vitale Gemeinden.
  • Auch bei uns hier in der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) haben wir der in der vergangenen Wahlperiode für unsere Verhältnisse vieles hinbekommen. Das wird an vielen Projekten und Initiativen deutlich.
  • Wir haben, wie ich meine, alle bedeutenden Themen der Daseinsvorsorge belegt. Wir strengen uns an und kümmern uns um die Belange der Menschen, um die Lebensqualität für alle Generationen. Und das soll auch in Zukunft so bleiben.
  • Bei der Kommunalwahl am 06. März geht es nicht um die Politik in Berlin oder in Wiesbaden, es geht um unsere Belange auf regionaler Ebene.
  • „Bitte nehmen Sie an der Wahl teil und schenken Sie den Kandidatinnen und Kandidaten der Poppenhausener Christdemokraten Ihr Vertrauen:
    Bei der Kreistagwahl, der Gemeindewahl und der Ortsbeiratswahl.
    Sprechen Sie auch mit Ihrem persönlichen Umfeld, mit den Familienangehörigen, den Nachbarn, den  Arbeitskollegen und den Bekannten.
    Nennen Sie z.B. die Argumente und erinnern Sie vor dem geistigen Auge, was im Landkreis und in unserer Gemeinde alles zum Guten bewegt und entwickelt wurde.“
  • „Wenn wir im ländlichen Raum auch unsere Schwierigkeiten haben,
    werden wir uns weiter anstrengen, die Gemeinde auf Kurs zu halten.
    Gerne wollen wir weiter machen und die Verantwortung behalten.
    Um dies zu erreichen, wünsche ich uns allen in gutes Gelingen!“

Anschließend stellte der scheidende Fraktionsvorsitzende der Poppenhausener CDU, Manfred Herget, die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum Kreistag, zur Gemeindevertretung und die Ortsbeiräte vor und erläuterte die Personalien mit einigen Worten.
Als Hauptredner sprach Landrat Bernd Woide zu den Anwesenden, dessen Beiträge mehrmals mit Applaus hoinoriert wurden: Obwohl es die Auftaktveranstaltung zur Kommunalwahlen am 6. März sein sollte, waren die globalen Themen doch sehr stark vertreten.
"Beim politischen Aschermittwoch noch vor einem Jahr hätten wir uns sicher über die Infrastruktur oder das Bildungsangebot in der Gemeinde und im Landkreis unterhalten - derzeit beherrscht aber das Flüchtlingsthema alles.“
"Ich bin stolz Landrat in einer Region zu sein, in der die Gemeinden prosperieren - und Poppenhausen ist da als CDU-Hochburg ein Edelstein. Hier wird erfolgreiche Politik gemacht, auch in Zeiten von großen Aufgaben", lobte Landrat Woide die Arbeit aus dem Rathaus. "Hinter unserer Partei stehen drei Buchstaben - das C steht für christlich. Christlich wiederum steht für Nächstenliebe, die gerade hier in der Region im letzten Jahr extrem zu spüren war. In Osthessen gibt und gab es viel Hilfsbereitschaft für Geflohene. Es gibt aber auch christliche Regeln, Normen und es gibt Gesetze, an die sich jeder halten muss - gerade Menschen, die neu zu uns kommen."
Die Befürchtungen und Ängste innerhalb der Bevölkerung seien begründet. "Wir müssen diese ernst nehmen und auch an die Menschen hier denken. In der Region Osthessen werde die Nächstenliebe Groß geschrieben, aber in der europäischen Politik scheint Deutschland ziemlich alleine gelassen. Wenn Länder wie Polen, Ungarn oder England sich gegen die gemeinsamen EU-Aufgaben verschließen sollte man vielleicht darüber nachdenken, die Fortzahlung der Subventionen zu prüfen, die maßgeblich von Deutschland in die Töpfe eingezahlt werden. Die EU ist kein Instrument, um Finanzmittel zu verschieben - sie sollte eine Wertegemeinschaft sein. Milliarden für Agrarsubventionen sind sicher besser bei Menschen in Not aufgehoben, wie z.B. in Syrien, Jordanien oder dem Libanon."
Das seien Wahrheiten, die man endlich aussprechen müsse: "Genauso in der Asylfrage: Wer sich nicht an Regeln und Gesetze halte, der  müsse gehen. Das sei nicht rechtsextrem, sondern einfach nur logisch. Die Asylgesetze seien damals direkt nach der NS-Zeit verfasst worden und auch mit gutem Grund in der Verfassung verankert. Aber bezogen auf die heutige Situation passen sie einfach nicht mehr. Auch könne nicht jeder Mensch aus jedem Land dieser Welt in Deutschland Zuflucht finden. Es müsse eine sinnvolle Regelung gefunden werden, damit unsere Kommunen der Aufgabe auch gewachsen sind - populistische Gedanken, die Grenze einfach dicht zu machen, seien unrealistisch und keine Lösung.
Mit dem bewährten Aschermittwochs-Imbiss „Rhöner Art“ vorbereitet und präsentiert von Manfred und Elisabeth Laudenbach, sowie der Mithilfe einiger unserer CDU-Frauen, klang bei Blasmusik und interessanten Gesprächen der Aschermittwoch aus.

Gruppenfoto von links: Landrat Bernd Woide, Vorsitzende Elisabeth Laudenbach und Manfred Helfrich
Gruppenfoto von links: Landrat Bernd Woide, Vorsitzende Elisabeth Laudenbach und Manfred Helfrich

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